Weihnachten wie vor 100 Jahren
Die gemeinsame Weihnachtsfeier vom Fotoclub sollte in diesem Jahr mal etwas Besonderes sein. Die Karten hatten wir frühzeitig bestellt und so fuhren wir am 2. Dezember 2017 in Fahrgemeinschaften in den Spreewald. Der große Spreewaldhafen in Lübbenau erwartete seine Gäste am ersten und zweiten Adventswochenende mit einem maritimen Weihnachtsmarkt mit Räucherfisch, Weihnachtsplinsen, einem steifen Grog und allerlei Zeugs.
Die Region präsentierte sich mit zwei stimmungsvollen Weihnachtsmärkten.
Am Vormittag starteten wir in Lübbenau die Kahnfahrt zum Freilandmuseum Lehde mit seinem althergebrachten sorbischen Weihnachtsfest.
Mit dem Spreewaldkahn ging es über die winterlichen Fließe zur traditionellen „Spreewald-Weihnacht“ – das war schon ein einzigartiges Erlebnis in der Weihnachtszeit! Eingemummelt in kuschlige Decken mit einem Glühwein hatte diese winterliche Kahnfahrt einen ganz besonderen Zauber.
Im Freilandmuseum Lehde konnten wir Weihnachtsvorbereitungen erleben, wie sie vor 100 Jahren im Spreewald Tradition waren. Es warteten zahlreiche erleuchtete Stuben und Häuser sowie ein Händlermarkt mit allerlei Weihnachtlichem und Kulinarischem.
Zurück ging es abermals mit dem Kahn oder einer geführten Fackelwanderung. Wir hatten uns für den Kahn entschieden. Zurück in Berlin gingen wir alle zusammen in ein Lokal zu Abendessen. Es war ein toller Tag!
Noch etwas Geschichte: Das Freilandmuseum Lehde in Lübbenau gab es schon zu DDR-Zeiten. 2017 wurde es 60 Jahre alt. Alte historische Häuser und Höfe aus mehreren Orten im Spreewald stehen dort und zeigen die geschichtliche und wirtschaftliche Entwicklung der Region. Ein wichtiger Teil ist die Tradition der Sorben und Wenden. Die nationale Minderheit mit slawischen Wurzeln siedelt heute nur noch in der Lausitz.